Am 19. März 1978, fünf Tage nach der israelischen Invasion in den Libanon, wurde die Resolution 425 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen angenommen, die Israel dazu aufrief, unverzüglich seine Streitkräfte aus dem Libanon abzuziehen und die United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) konstituierte.
Hintergrund
Die Resolution 425 wurde fünf Tage nach der israelischen Invasion in den Libanon, der Operation Litani, am 14. März 1978 angenommen. Der unmittelbare Anlass für diese Invasion war ein Anschlag auf einen israelischen Autobus bei Tel Aviv am 11. März 1978, der durch Mitglieder der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) begangen worden war, die 37 Israelis getötet und 76 Menschen verletzt hatten. Allerdings war dieser Anschlag nur der letzte und fatalste in einer Reihe von Anschlägen, die von libanesischem Territorium aus geführt worden waren (siehe auch Avivim-Schulbus-Anschlag und Ma’alot-Massaker).
Das erklärte Ziel der Operation Litani war die Vernichtung der Stellungen der PLO im Libanon südlich des Litani-Flusses, um die Sicherheit im Norden Israels zu gewährleisten.
Aufgrund des Verlangens der libanesischen Regierung suchten die Vereinten Nationen, geführt von den USA, eine Friedenstruppe für das Gebiet, welches Israel besetzt hatte, um den Rückzug der israelischen Streitkräfte herbeizuführen und die Autorität der libanesischen Regierung im südlichen Libanon wiederherzustellen.
Resolutionstext
Nichtoffizielle Übersetzung:
Folgen
Die ersten UNIFIL-Truppen trafen im Libanon am 23. März 1978 ein, nur vier Tage nachdem die Resolution beschlossen worden war. Israel lehnte die Resolution ab und weigerte sich abzuziehen, da kein internationaler Druck ausgeübt wurde, um die Resolution zu unterstützen. Israel weitete seine Besetzung des Libanon in einer größeren Invasion aus, als im Juni 1982 israelische Truppen die Hauptstadt Beirut besetzten (siehe Libanonkrieg 1982). Weitere größere Angriffe gegen den Libanon fanden im Juli 1993 und April 1996 statt. (Siehe Operation Accountability und Operation Grapes of Wrath).
Im Mai 2000, mehr als 22 Jahre nach Beschluss der Resolution 425, zog Israel seine Truppen aus dem südlichen Libanon ab. Zuvor hatte die israelische Opposition starken Druck auf die Regierung ausgeübt, da sie keinen gültigen Grund erkennen möchten, dort zu bleiben und den libanesischen Widerstandsangriffen zu harren.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen hat beschlossen, dass Israel mit Wirkung vom Juni 2000 seine Truppen aus dem Libanon abgezogen und damit die Resolution 425 (1978) erfüllt hat. Der Libanon allerdings behauptet, dass Israel weiterhin libanesisches Land unter seiner Besetzung halte, hauptsächlich bei den Shebaa-Farmen. Israel hingegen sagt (unter Zustimmung der UN), dass die Shebaa-Farmen syrisches Gebiet seien und deswegen nicht der Resolution 425 unterliegen.
Libanon hat keine weitreichende Kontrolle über den südlichen Libanon, obwohl die Resolution 1391 (2002) dazu aufrief und dies mit der Resolution 1496 (2003) unterstützt wurde. Israel hat sich mehrfach über Libanons Handlungsweise beklagt.
Unmittelbar nach dem Abzug überflogen israelische Flugzeuge die Blaue Linie auf täglicher Basis, wobei sie tief in libanesischen Luftraum eindrangen. Seit Mitte Dezember 2005 hat die Zahl der israelischen Luftraumverletzungen abgenommen. Israelische Kriegsschiffe setzen ebenfalls die Verletzung libanesische Territorialgewässer fort. Am 22. Oktober 2005 wurde ein libanesischer Fischer als vermisst gemeldet. Sein Boot lief in Israel auf Grund und wurde durch die israelische Armee zurückgegeben. Es wies eine Reihe von Einschusslöchern auf. Die IDF (Israel Defence Forces) erklärte hierzu, dass sie aus Vorsichtsmaßnahmen das Feuer eröffnet hatte; das Boot sei allerdings bereits unbemannt gewesen. Entlang der Blauen Linie wurden viele andere Zwischenfälle verzeichnet, unter anderem Gewehrfeuer und Grenzverletzungen. Sowohl Israel als auch Libanon haben mehrfach Beschwerden hinsichtlich der Verstöße seitens der anderen Seite erhoben.
Die Hisbollah, eine schiitische paramilitärische Miliz, die faktisch die Souveränität über einen Großteil des südlichen Libanon hält, fährt fort von Zeit zu Zeit Angriffe auf israelische Truppen zu starten. Libanon ruft Israel auch auf, die Kriegsgefangenen freizulassen und Karten über die Landminen in dem besetzten Gebiet zu übergeben.
Siehe auch
- Operation Litani (1978)
- Libanonkrieg (1982)
- Blaue Linie (Libanon)
Quellen



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