Peter Schroth (* 31. Dezember 1940 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Dozent für Schauspiel und Regie.

Familie

Peter Schroth entstammt einer Theaterfamilie, deren Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert reichen und dessen Urgroßeltern ein Theaterunternehmen führten. Schroth ist der Sohn der Schauspielerin Lotte Meyer und Bruder des Regisseurs Christoph Schroth. Peter Schroth ist verheiratet mit der Schauspielerin Karin Schroth und hat zwei Kinder, die Regisseurin Katka Schroth und den Autor Krischan Moritz Schroth.

Leben und Wirken

Ausbildung und künstlerischer Werdegang

Er schloss sein Studium 1961 an der Theaterhochschule Leipzig mit Diplom ab und war anschließend zehn Jahre als Schauspieler in Altenburg, Weimar, Brandenburg, Karl-Marx-Stadt und Halle tätig – u. a. als Puck in Ein Sommernachtstraum, Ferdinand in Kabale und Liebe, Carlos in Don Carlos, Franz Moor in Die Räuber sowie Mephistopheles in Faust I.

Seit 1971 arbeitet er als Regisseur und hat seither ca. 100 Inszenierungen geschaffen. Er war Regiehospitant u. a. bei Horst Schönemann, Manfred Wekwerth, Juri Ljubimow und Heiner Müller. Besonders prägend war für ihn die Auseinandersetzung mit den Werken von Stanislawski, Gortschakow, Meyerhold sowie Bertolt Brecht.

1973 bis 1976 war er stellvertretender Intendant und Oberspielleiter am Theater der Bergarbeiter Senftenberg.

Nach einer Regieaspirantur an der Direktion für Theater und Orchester Berlin war er von 1978 bis 1983 Dramaturg und Regisseur am „Theater im Palast“ (TiP) in Berlin. Er arbeitete mehrere Jahre mit Peter Kleinert (Regiemitarbeit: Dramaturgie/Organisation), dem Bühnen-/Kostümbildner Lothar Scharsich sowie dem Komponisten Christoph Theusner zusammen.

Von 1983 bis 1987 war Schroth Schauspieldirektor am Deutschen Nationaltheater Weimar (DNT). Unter seiner Direktion vollzogen sich in der Arbeit des Schauspiels am DNT ein Bruch und ein Neubeginn. Das zeigte sich in einer Spaltung des Publikums und in heftigen Auseinandersetzungen u. a. bei den internationalen Shakespeare-Tagen und den Goethe- und Schiller-Tagen. „Eine hochinspirierte Etappe des Weimarer Theaters mit Aufführungen von künstlerisch kritischer Kraft...“, beschrieb Volker Braun diese Jahre.

Gastspiele und Tourneen führten ihn mit der Brecht-Collage Auf den zauberischen Karussellen, Der gute Mensch von Sezuan, Die Räuber und Wie es euch gefällt u. a. nach Österreich, Berlin-West, Paris, Moskau, Stuttgart, Utrecht, Ulm, Dartington und ans Mozarteum Salzburg.

Von 1992 bis 1997 arbeitete er zunächst als Berater des Intendanten, dann als Chefregisseur am carrousel Theater an der Parkaue Berlin. Schroth entwickelte u. a. das Spektakelprinzip Die schwarzen Nächte. Von 1997 bis 2001 war Schroth Schauspieldirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe.

Seit 2001 ist er freischaffender Regisseur.

Schroth rief 2010 die Schöller-Festspiele – Das Prignitz-Ruppiner Komödienfestival in Kampehl ins Leben. Das Festival ist ein Kooperationsprojekt mit dem Staatstheater Cottbus, der Neuen Bühne Senftenberg sowie den Neustädter Gestüten und wird vom Ministerium für WFK des Landes Brandenburg unterstützt.

Lehrtätigkeit

Ab 1971 arbeitete Schroth als Lehrbeauftragter an der Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig sowie ab 1977 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, an die er auch als Professor für Regie berufen wurde. Dort schuf er eine Reihe von Studioinszenierungen, in denen er u. a. mit Corinna Harfouch, Thomas Rühmann, Reiner Heise, Axel Wandtke, Sewan Latchinian, Claudia Michelsen, Oliver Breite, Cornelia Schirmer und Bettina Engelhardt zusammenarbeitete.

Von 1987 bis 1992 war Schroth an der Hochschule für Schauspielkunst Berlin Leiter des Bereichs Regieinstitut und Direktor des Studiotheaters bat. In der Wendezeit wurde das bat auch zum Ort politisch-ästhetischer Auseinandersetzungen. Außerdem leitete Schroth zahlreiche Workshops u. a. am Theater Campolide in Lissabon, der Hochschule der Künste Berlin und beim Forum Junger Bühnenangehöriger.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Erich-Weinert-Medaille
  • Artur-Becker-Medaille
  • Ernst-Zinna-Preis
  • Kritikerpreise der Berliner Zeitung für Studioinszenierungen

Inszenierungen (Auswahl)

Literatur

  • Peter Schroth: Die Schlimmsten sind, die hier bleiben In: Sewan Latchinian, Harald Müller (Hrsg.): Glück auf! – 60 Jahre Theater Senftenberg ISBN 3-934344-74-7.
  • Jochen Gleiß: Geht, heißt die Truppen feuern! Der Autor im Gespräch mit Peter Schroth und Peter Kleinert. In: Theater der Zeit. 12/1987, ISSN 0040-5418.
  • Gabriele Bigott, Peter Kleinert, Peter Schroth: Ein Prozess der Stückentwicklung. In: Theater der Zeit. 09/1980, ISSN 0040-5418.
  • Gisela Kahl: Die Erfindung der Spielkiste.

Weblinks

  • Peter-Schroth-Archiv der Akademie der Künste
  • Schöller-Festspiele

Einzelnachweise


Dipl.Ing. Peter Schrodke Sachverständiger Hebe und Fördertechnik

Peter Schroth Founder/Artist Mega Mega Mega LinkedIn

Ein Jugendtraum Peter Schroth und sein 190 SL Aktuelle Nachrichten

Peter Schroth U.S. Department of State

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